Innovationsmanagement

20.12.2020 | Business Know-How, Geschäftsidee + Geschäftsmodell

Vorbemerkungen

Kreative Ideen oder neues Wissen sind noch keine Innovation. Innovationen resultieren erst dann aus Ideen, wenn diese in neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt werden (Invention), die tatsächlich erfolgreiche Anwendung finden und den Markt durchdringen (Diffusion). Während die Wissenschaft neue Erkenntnisse, also neues Wissen, produziert, stellen Innovationen dazu quasi das Gegenstück dar, indem aus Wissen neue Anwendungen generiert werden:

Innovation = Idee + Invention + Diffusion

Das Innovationsmanagement umfasst die systematische Unterstützung des gesamten Innovationsprozesses von der Generierung neuer Ideen bis zu deren Umsetzung in neue Produkte. In diesem Zusammenhang bezeichnen Forschung und Entwicklung (kurz „F&E“ oder englisch „R&D“ für Research and Development) regelmäßig:

  • die Gesamtheit der unternehmerischen Aufwendungen für die Generierung von Wissen und die Entwicklung neuer Anwendungen, also die Investitionen in die Schaffung von Innovationen,
  • die Funktionen und funktionalen Unternehmenseinheiten, die im engeren Sinne auf Forschung und Entwicklung ausgerichtet sind (also die F&E-Abteilungen)

F&E wird meist nach Grundlagenforschung sowie nach anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung unterschieden;

  • Grundlagenforschung ist originär die Domäne der akademischen Forschung, also von Universitäten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.
  • Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung hingegen finden vor allem in den Unternehmen, aber auch in anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen (z.B. Fraunhofer-Gesellschaft) statt.

Innovationsmanagement als systematische Steuerung des Innovationsprozesses beinhaltet stets auch die Kontrolle über den Prozessfortschritt sowie die notwendige Qualität von Innovationen.

Ziele des Innovationsmanagements

Ziel des Innovationsmanagements ist die systematische Unterstützung des gesamten Innovationsprozesses von der Generierung neuer Ideen bis zu deren Umsetzung in neue Produkte auf dem Markt. Im Zentrum steht dabei letztendlich die nachhaltige Sicherung oder möglichst sogar Verbesserung der Unternehmensposition. Ein ganzheitliches Innovationsmanagement umfasst drei Ebenen:

  • Normative Ebene: Vision, Mission, Werte und Leitbilder,
  • Strategische Ebene: Entwicklung von Innovationsstrategien bezüglich Ressourcen, Technologien, Wissen und Kompetenzen der Mitarbeiter, Märkte, Kunden, Lieferanten, Kooperationspartner und Wettbewerber,
  • Operative Ebene: Gestaltung und Führung des Innovationsprozesses, Leistung, Qualität, Kosten, Zeit.

Zu den Aufgabenfeldern gehören:

  • Erfassung und Bewertung innovativer Entwicklungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens,
  • Aufbau und Pflege einer Innovationskultur zur Verbesserung des unternehmensinternen Innovationspotenzials,
  • Beschaffung von unternehmensexternen Innovationen sowie deren Umsetzung im Unternehmen (Wissenstransfer),
  • Mitwirkung an der Definition der Bedeutung von Innovationen für die Unternehmensentwicklung und Auswahl von Innovationsfeldern (Innovationsstrategie),
  • Planung, Steuerung, Durchführung und Kontrolle von Innovationsaktivitäten des Unternehmens,
  • Festlegung der Zeitpunkte für den Markteintritt von Innovationen oder deren Einsatz im Unternehmen,
  • Planung und Realisierung von Schutzmöglichkeiten innovativer Entwicklungen vor dem Zugriff Dritter sowie die Vergabe von Nutzungsrechten durch Dritte (Patente, Lizenzierung).

Aufgaben des Innovationsmanagements

So bedeutend Innovationen als Wachstumsfaktor für einen Wirtschaftsstandort und eine Volkswirtschaft sind, so groß das Wachstumspotenzial für Unternehmen durch erfolgreiche Innovationen ist, stets ist die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren für das einzelne Unternehmen oder den Unternehmensgründer mit erheblichen Risiken verbunden. Diese Risiken stellen sich vor allem in Form von Kosten dar, die nicht nur schwierig kalkulierbar sind, sondern denen auch äußerst unsichere Erträge gegenüberstehen. Deshalb hat das obere Management eine wichtige Führungsaufgabe für erfolgreiche Innovationsaktivitäten des Unternehmens.

Die innovationsorientierte Führung durch das Topmanagement schlägt sich bei Erfolg über die verschiedenen Hierarchieebenen sowie die Zentralfunktion des Innovationsmanagers bis an die Basis nieder. Die innovationsorientierte Unternehmensführung im Sinne der beschriebenen Innovationskultur erfordert von der einzelnen Führungskraft Qualitäten wie

  • hohes Problemverständnis,
  • strategisches sowie prozess- und netzwerkorientiertes Denken,
  • exzellente Kommunikationsfähigkeit.

Innovationsorientiertes Führungswissen umfasst zusätzlich zu den allgemeinen Führungsfähigkeiten vor allem:

  • strategisches Wissen zur Einbindung der Innovation (Ziele, Restriktionen, Planungen),
  • Wissen über Personen, die für Innovationen besonders relevant sind (Fähigkeiten),
  • Wissen über Netzwerke zur Förderung von Innovationen (Kooperationspartner).

Verfügt das Unternehmen nicht über die zur Generierung von Innovationen notwendigen Ressourcen, ist es Aufgabe des Managements, dafür Sorge zu tragen, dass die erforderlichen Potenziale lokalisiert und genutzt werden, insbesondere

  • Potenziale zur Wissensgenerierung,
  • Organisationspotenziale,
  • Planungspotenziale,
  • Vernetzungspotenziale,
  • Kooperationspotenziale,
  • Finanzierungspotenziale,
  • Konfliktregulierungspotenziale.