Innovationsstrategien

20.12.2020 | Business Know-How

Vorbemerkungen

Hauptziele von Unternehmen sind in der Regel nachhaltige Gewinnmaximierung und Wirtschaftlichkeit, also Wachstum oder zumindest Existenzsicherung – diese stehen im Zentrum der Unternehmensstrategie.

Die Innovationsstrategie steht mit der Unternehmensstrategie in direktem Zusammenhang, weshalb beide meist auch eng aneinander gekoppelt sind. Ziel der Innovationsstrategie ist daher die Steigerung des Unternehmenswertes. Denn Innovation entsteht gemäß ihrer Definition nur dann, wenn sie sich in Wertschöpfung niederschlägt, also wenn eine Idee in einem neuen Produkt umgesetzt wird, das sich erfolgreich auf dem Markt durchsetzt.

Die Innovationsstrategie umfasst alle strategischen Aussagen für die Generierung von Innovationen, also die Entwicklung, Umsetzung und Vermarktung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren. Sie steht im Mittelpunkt des Innovationsmanagements und dient als Kompass zur richtungsweisenden Orientierung.

Grundsätzlich können verschiedene Aspekte von Innovationsstrategien unterschieden werden, die sich je nach Branche, Unternehmensposition, Produktportfolio, Markt und Unternehmensumfeld mehr oder weniger stark ausgeprägt in gemischten Anteilen in einer übergeordneten, konkreten Innovations- und/oder Unternehmensstrategie wiederfinden.

Treiber-basierte Strategien

Von der Perspektive des Treibers einer Innovation aus können unterschieden werden Ø(Science/Technology)

Push Strategy

Der Antrieb zur Innovation kommt aus der Entwicklung neuen Wissens oder neuer Technologien, also primär aus F&E-Aktivitäten im engeren Sinne. Treiber ist der Anbieter, der für seine Innovation erst einen Anwendungsbereich oder neuen Markt finden oder schaffen muss.

(Market) Pull Strategy

Der Antrieb zur Innovation kommt vom Markt. Die Innovation wird durch die Bedürfnisse der Kunden initiiert, die durch ein neues Produkt befriedigt werden können. Der Markt ist also vorhanden, während das neue Produkt erst entwickelt werden muss.

Timinig-Strategien

Unter dem Blickwinkel des Zeitpunkts einer Markteinführung (Timing) können folgende Grundpositionen unterschieden werden:

Pionierstrategie („First to Market“)

Innovationen werden von anderen Unternehmen wirksam auf dem Markt durchgesetzt. Dadurch kann einerseits ein temporäres Quasimonopol geschaffen werden. Andererseits können mit dieser Strategie große Unsicherheiten, vor allem hohe Markterschließungskosten verbunden sein.

Folgestrategie („Follow the Leader“; „Second to Market“)

Diese auch als Imitationsstrategie bezeichnete Strategie zielt auf die direkte technologische Nachfolge des Pioniers, möglichst verbunden mit einer anwendungsorientierten Weiterentwicklung der bereits auf dem Markt eingeführten Innovation. Unterschieden werden kann dann noch zwischen dem frühen und späten Folger:

Wahl der richtigen Strategie

Die Wahl der Innovationsstrategie hängt einerseits von der übergeordneten Unternehmensstrategie ab, andererseits vor allem von

  • Wettbewerbssituation,
  • Kernkompetenzen,
  • Technologie,
  • Ressourcen,
  • Durchlaufzeit von Innovationsprojekten,
  • Kundenbeziehungen,
  • F&E-Partnerschaften.

Die typischen Chancen und Risiken der verschiedenen Timing-Strategien sind in folgender Tabelle aufgeführt: