Businessplan (Grundregeln)

03.12.2020 | Businessplan

Bedenkt man den breiten Adressatenkreis eines Businessplans, liegt es auf der Hand, dass Sie bei der Erstellung sehr sorgfältig arbeiten müssen. Damit der Plan für jeden aus sich selbst heraus verständlich ist, sollten Sie einige Grundregeln beachten.

Klarheit

Ihr Businessplan sollte klar strukturiert sein, sodass er für einen Fremden lesbar und nachvollziehbar ist.

Wichtig

Der Leser muss Ihren Businessplan auch ohne Ihre Erklärungen verstehen können!

Sachlichkeit

Die Angaben in Ihrem Businessplan müssen sachlich korrekt und nachweisbar sein. Soweit möglich, sind daher Aussagen, zum Beispiel zu Marktdaten und Wettbewerber, mit entsprechenden Quellenangaben zu versehen. Ist dies ohne Weiteres nicht möglich, etwa bei der Planung von Verkaufszahlen, können Sie auch Annahmen treffen. Legen Sie aber in diesem Fall zumindest die Grundlagen Ihrer Schätzung offen, sodass der Leser selbst entscheiden kann, ob er Ihre Auffassung teilt.

Wichtig

Seien Sie bei Ihren Annahmen nicht zu euphorisch. Auch wenn Sie selbst von Ihrer Geschäftsidee ehrlich überzeugt sind, erweckt ein übersteigerter Optimismus bei anderen Argwohn.

Sollte Ihr Businessplan noch nicht vollständig ausgereift sein, sondern noch Schwächen aufweisen, beispielsweise wenn sich das Produkt noch in der Phase der Forschung und Entwicklung befindet und die technische Umsetzbarkeit daher noch nicht gewährleistet ist, sollten Sie dies offen ansprechen. Sie können aber Lösungswege aufzeigen oder die Schwäche zumindest im Rahmen der Risiko-Analyse entsprechend bewerten.

Achtung

Wenn Sie gegenüber Dritten bewusst falsche Angaben machen oder wahre Angaben pflichtwidrig unterdrücken, um sich einen Vermögensvorteil, zum Beispiel einen Kredit, zu verschaffen, können Sie sich wegen Betrugs strafbar machen!

Vermeiden Sie es, in Ihrem Businessplan plakative Werbung für Ihr Produkt zu machen. Sinn und Zweck eines solchen Plans besteht nämlich nicht in erster Linie darin, Kunden für Ihr Produkt zu gewinnen, sondern er dient als Planungs- und Kommunikationsinstrument für Entscheidungsträger.

Wichtig

Eine überzogene Darstellung der Vorzüge Ihres Produkts oder Unternehmens erzeugt beim Leser Argwohn! Selbst wenn es tatsächlich hervorragende Erfolgsaussichten haben sollte, wird der Leser sich intuitiv gegen die von den werblichen Aussagen ausgehende Manipulation innerlich wehren und sich aus reiner Vorsicht gegen Ihr Vorhaben entscheiden.

Verständlichkeit

Ein Businessplan muss für den Leser verständlich sein. Da Sie davon ausgehen müssen, dass er nicht über Ihr Know-how verfügt, sollten Sie daher insbesondere technische Details so erklären, dass sie für Laien verständlich sind. Komplexe technische Dokumente, zum Beispiel Konstruktionszeichnungen oder Quellcodes, können Sie in den Anhang aufnehmen und im Hauptteil hierauf verweisen.

Druckbild

Das Druckbild sollte optisch ansprechend sein. Es empfiehlt sich daher, den Businessplan nicht handschriftlich oder mit einer mechanischen Schreibmaschine anzufertigen, sondern mit einem PC. Rechts vom Text sollte ein Seitenrand von mindestens fünf Zentimetern gelassen werden, damit sich der Leser hier Notizen machen kann (nicht beim Deckblatt etc.). Auf der linken Seite sowie oben und unten ist mindestens je ein Zentimeter Rand zu lassen.

Literaturverweise

Die Quellen- und Literaturverweise sollten jeweils durchlaufend nummeriert in Fußnoten am Seitenende stehen. Dabei können Sie die Harvard-Kurzzitierweise verwenden.

Beispiel

  • Direkt: Müller (2017), S. 12.
  • Indirekt: Vgl. Schneider (2017), S. 35.
  • Sekundärzitat: Vgl. Huber (2016), zitiert nach Schneider (2017), S. 125.

(Im letzten Fall verweist Schneider auf einen Gedanken von Huber.)

Beschreiben Sie immer nur die Vorderseiten der Blätter. Für den Fließtext empfiehlt sich ein Zeilenabstand von 1,5 und für den Fußnotenapparat ein Zeilenabstand von 1,0. Verwenden Sie eine leserliche Schriftart mit normalem Zeichenabstand (zum Beispiel Times New Roman). „Narrow“-Schriftarten sind nicht gut geeignet. Der Fließtext sollte in einer nicht zu kleinen Schriftgröße (mindestens elf Punkt) gedruckt werden. Für den Fußnotenapparat reicht die Schriftgröße zehn Punkt.

Versehen Sie jede Seite (außer dem Deckblatt) mit einer Seitenzahl. Dies erleichtert dem Leser das spätere Auffinden bestimmter Kapitel oder Abbildungen. Die Seitenzahl können Sie am Seitenende frei positionieren.

Tipp

In der Praxis hat es sich bewährt, die Seiten der Verzeichnisse, zum Beispiel Inhalts- und Literaturverzeichnis, mit römischen Ziffern – beginnend mit II, da die erste Seite das Deckblatt ist – und den eigentlichen Businessplan mit arabischen Ziffern (1, 2, 3 …) durchzunummerieren.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit empfiehlt es sich, Silben zu trennen und den Blocksatz zu verwenden.

Tipp

Nutzen Sie hierfür die Funktionen „Automatische Silbentrennung“ und „Blocksatz“ für den Fließtext, sie sind in den meisten Textverarbeitungsprogrammen enthalten. So entsteht eine für den Leser ansprechende Seitengestaltung.

Achten Sie darauf, dass Grafiken, die Sie im Fließtext verwenden, sich harmonisch einpassen. Eventuell kann es passieren, dass die Textverarbeitungsprogramme eine Grafik so verkleinern, dass sie nicht mehr erkennbar oder unleserlich wird. Hier ist es oft unumgänglich, Grafiken umzugestalten, bis sie ein leserliches Format aufweisen.

Geben Sie den Businessplan nicht in losen Blättern oder nur geklammert weiter, da sonst die Gefahr besteht, dass er beim Adressaten unvollständig ankommt oder dass bei der Durchsicht Teile verloren gehen. Es empfiehlt sich, den Businessplan je nach Umfang binden (in Einband) oder heften (Schnellhefter) zu lassen.

Tipp

Wenn Sie einen Businessplan in elektronischer Form versenden möchten, zum Beispiel per E-Mail, sollten Sie ihn als PDF-Datei verschicken. Dieses Dateiformat kann von nahezu allen Empfängern gelesen werden, außerdem ist es nicht ohne Weiteres möglich, solche Dateien nachträglich zu verändern.

Umfang

Für einen Businessplan gibt es zwar keine offizielle Seitenbegrenzung, doch in der Praxis hat es sich bewährt, für eine verhältnismäßig einfache Geschäftsidee nicht mehr als 30 Seiten zu erstellen. Hintergrund ist, dass unternehmensexterne Adressaten (insbesondere Banken und Investoren) meist viele Businesspläne zu lesen und zu bewerten haben. Ein Businessplan in der Stärke eines Romans schreckt eher ab. So geben sie daher oft aus Bequemlichkeit eine negative Beurteilung ab, ohne die Geschäftsidee wirklich durchdrungen zu haben oder überhaupt den Businessplan vollständig gelesen zu haben.

Tipp

Halten Sie den Businessplan kurz und knapp und konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Aussagen.

Vermeidung formeller Fehler 

Bevor Sie Ihren Businessplan an Dritte weiterreichen, ist eine gründliche Durchsicht geboten. Achten Sie dabei nicht nur auf die orthografische und grammatische Korrektheit, sondern auch auf den Stil. Übermäßig viele Fehler in äußerer Form, Rechtschreibung, Interpunktion und Grammatik können zu einer nachteiligen Bewertung führen.