Versicherungen für Gründer

15.10.2020 | Business Know-How, startUPkit

Versicherungen gibt es für fast alles. Egal ob persönliche oder betriebliche Risiken abgesichert werden sollen, es sollte genau überlegen werden, welche Versicherungen für ein junges Unternehmen zwingend notwendig sind, welche äußerst empfehlenswert und welche eher optional oder wenig relevant. Nach einer Gründung kann sich im Lauf der Zeit auch der Bedarf ändern. Auf alle Fälle lohnt es sich, verschiedene Angebote einzuholen und zu vergleichen. Ob sich „Paketversicherungen“ lohnen, sollte ebenfalls genau überprüft werden, denn darin verbergen sich gerne entbehrliche Versicherungen, die automatisch mit bezahlt werden.

Persönliche Versicherungen

Bei den persönlichen Versicherungen ist man bei einer selbständigen Tätigkeit überwiegend von der Versicherungspflicht befreit. Eine Krankenversicherung muss abgeschlossen werden, die weiteren Pflichtversicherungen für Arbeitnehmer, wie Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung und Unfallversicherung, sind meist nicht vorgeschrieben.

Mitglieder einiger Berufssparten müssen sich in der Berufsgenossenschaft versichern und sind dadurch unfallversichert. Teilweise besteht eine Meldepflicht bei der Berufsgenossenschaft, auch wenn keine Versicherungspflicht besteht. Selbständige Künstler und Publizisten müssen sich über die Künstlersozialkasse versichern.

Es ist empfehlenswert, freiwillig einige persönliche Versicherungen abzuschließen, auch wenn sie nicht vorgeschrieben sind. Selbständige können meist zwischen einer privaten oder gesetzlichen Versicherung entscheiden. Ein Wechsel von einer privaten Krankenversicherung in eine gesetzliche Versicherung ist allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Für den Aufbau einer Altersvorsorge müssen Selbständige eigenverantwortlich sorgen. Es besteht auch die Möglichkeit, freiwillig Beiträge in die Gesetzliche Rentenversicherung zu zahlen.

Als Mitglied in der Unfallversicherung kann man sich gegen die Folgen von Betriebsunfällen und Berufsunfähigkeit absichern. Wenn man sich privat versichert, sollte man auch immer darauf achten, ob nicht bereits erworbene Leistungsansprüche bei gesetzlichen Versicherungen erlöschen könnten und eventuell eine freiwillige Versicherung in den gesetzlichen Versicherungen von Vorteil ist.

Um persönliche, unter Umständen existenzbedrohende Risiken abzudecken, gibt es eine Vielfalt an weiteren Versicherungen, zum Beispiel private Haftpflichtversicherungen, Unfallversicherung. Krankentagegeld, Berufsunfähigkeitsversicherung, Lebensversicherung etc.

Sind Mitarbeiter angestellt, müssen diese sozialversichert werden (LINK Text Anmeldungen). Dies gilt auch, wenn der Gründer einer GmbH selber als Geschäftsführer seines Unternehmens angestellt ist.

Betriebliche Versicherungen

Welche betrieblichen Versicherungen notwendig oder empfehlenswert sind, hängt von der Art und Größe des Unternehmens ab und welche Risiken vorhanden sind. Ein selbständiger App-Entwickler benötigt weniger Versicherungen als ein Unternehmen, das Medizintechnik Geräte herstellt oder in dem Gefahrstoffe verarbeitet werden. Grob kann man Versicherungen unterscheiden, die Beschädigungen am Unternehmen absichern, Haftungsansprüche gegen das Unternehmen oder bei Rechtsstreitigkeiten greifen.

Eine der wichtigsten Versicherungen ist die Betriebshaftpflichtversicherung, sie sichert Personen- und Sachschäden Dritter ab. Gegebenenfalls empfiehlt es sich, die Betriebshaftpflicht mit einer Produkthaftpflichtversicherung zu kombinieren. Diese deckt Schäden ab, die beim Kunden durch die Benutzung eines Produkts entstehen.

Eine Berufshaftpflicht ist für manche Berufe vorgeschrieben, besonders für Heilberufe, beratende Berufe und auch für Anwälte, Steuerberater, Architekten und Hebammen.

Eine Inhaltsversicherung ist etwas Ähnliches wie eine Hausratversicherung für Betriebe und deckt Schäden an der Ausstattung des Unternehmens ab. Das sind zum Beispiel Maschinen, Waren oder Rohstoffe, die durch Leitungswasser, Feuer, Sturm, Einbruch oder Diebstahl Schaden nehmen.

Eine Betriebsunterbrechungsversicherung deckt z.B. Gehälter und Miete bei Produktionsausfällen ab.

Elektronikversicherungen greifen beim Ausfall oder Befall von IT-Komponenten. Eine Cyberversicherung schützt bei Datenverlust durch Hacking oder Viren. Allerdings greift sie nur, wenn man nachweisen kann, dass man einen ausreichenden Schutz installiert hat.

Umwelthaftplichtversicherungen decken Schäden Dritter ab, die durch Verschmutzung von Boden, Wasser oder Luft verursacht werden, z.B. durch auslaufendes Heizungsöl.

Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt- Anwalts und Gerichtskosten bei Rechtsstreitigkeiten.


Weitere Versicherungen sind zum Beispiel Einbruchdiebstahlversicherungen, Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, Warenkreditversicherung, Spezielle Versicherungen für Unternehmensleitungen und Vorstände, Sturmversicherung, Feuerversicherung, Leitungswasserversicherung, Vertrauensschadenversicherung, Maschinenversicherungen, KFZ-Versicherung etc.

Weiterführende Links:

startUPwiki Gesetzliche Anmeldungen

GründerZeiten-05 Versicherungen
Deutsche Rentenversicherung
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Künstlersozialkasse
Gründerzeiten17 Existenzgründung durch freie Berufe
BMWi Existenzgründungsportal  – Betriebliche Verischerungen